Rampensysteme – Rollstuhlrampen für den barrierefreien Zugang zu Gebäuden und Fahrzeugen

Rampensysteme – Rollstuhlrampen

Rampensysteme – Rollstuhlrampen für den barrierefreien Zugang zu Gebäuden und Fahrzeugen

2024-11-18_ machen Rollstuhlrampen Ihr Umfeld sturzsicher und barrierefrei

Ohne Probleme einkaufen gehen, Behördengänge erledigen oder mit einem Fahrzeug unterwegs sein – das ist keine Selbstverständlichkeit für Menschen, die auf eine Mobilitätshilfe wie einen Rollator, einen Rollstuhl oder ein Elektromobil angewiesen sind. Oft kommt es schon am Eingang beziehungsweise beim Zutritt zu unüberwindbaren Hindernissen. Die Lösung können Rampensysteme sein. Ich verrate Ihnen heute alles rund um die cleveren Zusätze und die Kostenübernahme.

Rampensysteme & Rollstuhlrampen – Definition & Übersicht

Bestimmt haben Sie bei dem Thema Rampen schon ein gewisses Bild vor Augen, doch in dem Bereich gibt es mehr Auswahl als Sie vielleicht denken. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welchen Zweck die Alltagshelfer erfüllen und welche Modelle zum Kauf stehen.

Was sind Rampensysteme?

Vor einem Gebäude, in dem sich zum Beispiel ein Einkaufsladen oder eine Stadtverwaltung befindet, gibt es häufig Treppen – auch Absätze oder Schwellen stellen ein Hindernis dar. Sowohl Rampen als auch Rampensysteme können den Zugang barrierefrei gestalten. Doch welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei den Alltagshelfern? Zunächst verfolgen beide das Ziel, eine durchgängige und vor allem hindernisfreie Fläche herzustellen. Diese ist dann mit Hilfsmitteln wie einem Rollator oder Rollstuhl befahrbar. Während eine Rampe aus einem Stück besteht, setzt sich das Rampensystem aus mehreren zusammen – das bietet die Möglichkeit, sehr passgenaue Lösungen, unter anderem für mehrere Absätze, zu finden. Das GKV-Hilfsmittelverzeichnis führt nur mobile Rampen auf, und zwar unter der Positionsnummer 22.50.01.0XXX – demnach gilt im Sinne der gesetzlichen Krankenversicherung nur ein kleiner Teil der Rampen als Hilfsmittel.[1]

Warum sind Rampen wichtig?

Wenn es um das Konzept der Barrierefreiheit geht, sind Rampen kaum wegzudenken. Sie lassen sich vergleichsweise einfach anwenden und ermöglichen mobilitätseingeschränkten Personen im Handumdrehen einen reibungslosen Zugang.

Das spricht für den Einsatz von Rampen und Rentensystemen:

  • Sie stellen sicher, dass alle Menschen Zugang zu Gebäuden oder Transportmitteln erhalten.
  • Rampen entlasten pflegende Angehörige, die ansonsten viel Kraft aufwenden müssten, um eine mobilitätseingeschränkte Person und die Hilfsmittel in das Gebäude zu schaffen.
  • Sie leisten einen Beitrag zur Unfallvermeidung, da Rampen glatte Übergänge und eine gleichmäßige Steigung besitzen.
  • Sowohl Rampen als auch Rampensysteme sind vielseitig einsetzbar, es gibt viele Lösungen, um Gebäude und Fahrzeuge für alle Menschen zugänglich zu machen.

Welche Rampensysteme gibt es?

Wenn Sie sich im öffentlichen Raum einmal umsehen oder den Einstieg verschiedener Fahrzeuge betrachten, fällt Ihnen auf, dass es hier sehr unterschiedliche Gegebenheiten gibt. Aus diesem Grund bieten Hersteller verschiedene Rampen und Rampensysteme an. Meine Tabelle gibt Ihnen einen kurzen Überblick über das, was Ihnen und Ihrem Angehörigen grundsätzlich zur Auswahl steht.

Produkte Erläuterung
Flächenrampe Diese Rampen besitzen eine vergleichsweise breite Fläche, die mit einem Rollstuhl oder anderen Hilfsmitteln im gesamten Bereich befahren werden kann. Einige Modelle haben ein Geländer, das zusätzliche Sicherheit bietet. Oft werden Flächenrampen fest montiert.
Schienenrampe Hierbei gibt es zwei getrennte Fahrspuren. Einige Modelle sind in der Länge verstellbar, andere hingegen starr. Schienenrampen dienen zur Überwindung von Stufen oder um in ein Fahrzeug zu gelangen. Auch wenn der Abstand zwischen den Fahrspuren individuell bestimmt werden kann, eignet sich die Rampe ausschließlich für Rollstuhlfahrer und nicht beispielsweise für Menschen mit einem Rollator.
Schwellenrampe Wie die Bezeichnung bereits nahelegt, dient eine Schwellenrampe dazu, kleine Schwellen, zum Beispiel an der Terrassentür, zu überwinden. Sie ist meist fest verbaut. Mit einem Rollstuhl oder Rollator ist die Schwellenrampe leicht zu „überrollen“.
Feste Rampen Die Flächenrampe, die Schienenrampe und auch die Schwellenrampe können fest montiert werden. Das bietet sich besonders dann an, wenn sie häufig gebraucht wird. Trotz des festen Verbaus können sie mit dem richtigen Werkzeug wieder spurlos verschwinden. Manche Flächenrampen lassen sich mit einem Griff zusammenklappen.
Autorampe Festverbaute oder mobile Autorampen erleichtern den Einstieg in ein Fahrzeug. Insbesondere Menschen mit einem Behindertenfahrzeug entscheiden sich für eine klappbare beziehungsweise faltbare Rampe im Transportmittel.
Mobile Rampe Wer Flexibilität im Alltag braucht, kann auf mobile Rampen zurückgreifen. Sie sind besonders leicht, anpassbar und lassen sich zusammenklappen, in einigen Fällen sogar als ein Koffer mit Griff.

Tabelle 1: Rampenmodelle im Überblick. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Rampen | REHADAT-Hilfsmittel

Wie Rampensysteme genau funktionieren, erfahren Sie im nächsten Abschnitt „Funktion & Auswahl von Rampensystemen & Rollstuhlrampen“.

Funktion & Auswahl von Rampensystemen & Rollstuhlrampen

Rampen sind eine clevere Anschaffung. Damit diese Ihrem Angehörigen jedoch zu einem reibungslosen und vor allem sicheren Zugang verhelfen, müssen Sie den Alltagshelfer richtig anwenden. In diesem Abschnitt kläre ich Sie über die Funktionsweise auf und gebe Ihnen Tipps, wie Sie das richtige System für Ihr Familienmitglied finden.

Wie funktionieren Rampensysteme?

Auch wenn Rampen immer etwa nach dem gleichen Prinzip funktionieren, gibt es hier doch einige Unterschiede. Da sie jeweils anders gestaltet sind, existieren gewisse Ausschlusskriterien – manche von ihnen können beispielsweise schlecht oder gar nicht mit einem Rollator befahren werden.

Breit aufgestellt mit der Flächenrampe

Wenn Sie vor einem öffentlichen Gebäude eine Rampe erblicken, handelt es sich in der Regel um eine Flächenrampe. Sie bietet eine große Fläche für das Befahren mit verschiedensten Hilfsmitteln, darunter Rollatoren und Rollstühle. Vor der Nutzung stellen Sie am besten sicher, dass sich keine Hindernisse auf der Flächenrampe befinden, danach kann Ihr Familienmitglied langsam und gerade über die Rampe fahren beziehungsweise gehen. Es ist nicht nötig, besonderen Schwung auszuüben, da diese Rampe eine gleichmäßige Steigung aufweist.

Vorteile Flächenrampe:

  • leicht zu installieren
  • vielseitig nutzbar

Nachteile Flächenrampe:

  • es muss ausreichend Platz für die Montage vorhanden sein
  • gewisser Kraftaufwand bei der Überwindung nötig

Schienenrampen sind auf getrennten Fahrspuren befahrbar

Diese Arten von Rampen richten sich ausschließlich an Menschen mit einem Rollstuhl. Das liegt daran, dass Sie hier auf zwei einzelne Schienen stoßen. Auf den ersten Blick erscheinen die Rampen durch die große Lücke in der Mitte nicht sehr vertrauenserweckend, doch nur Mut: Sofern es sich nicht um eine fest montierte Lösung handelt, müssen Sie zunächst die Schienen so positionieren, dass die Räder des Rollstuhls genau auf die Schienen auffahren können. Das eigentliche Befahren erfordert ein wenig Geschick, unterstützen Sie Ihr Familienmitglied am besten bei dem Einüben. Schieben Sie Ihren Angehörigen, erklimmen Sie zwischen den Fahrschienen die Treppen, während sich der Rollstuhl auf den Schienen nach oben bewegt.

Vorteile Schienenrampe:

  • kompakte Lösung
  • leicht zu transportieren

Nachteile Schienenrampe:

  • etwas Übung nötig
  • müssen genau ausgerichtet werden, falls nicht fest montiert
  • erscheinen weniger stabil als Flächenrampen

Schwellenrampe zur Überwindung kleiner Hindernisse

Diese Rampe ist unauffällig, muss sich, was ihren Nutzen angeht, aber keinesfalls verstecken. Sie legt sich dachförmig über Türschwellen und schaltet damit kleine Hindernisse, zum Beispiel am Gebäudeeingang, zuverlässig aus. Nachdem Sie die mobile Schwellenrampe ausgelegt haben, kann Ihr Angehöriger mit seinem Rollstuhl oder seinem Rollator einfach darüber rollen – Unterstützung ist in der Regel nicht erforderlich, da es aufgrund der gleichmäßigen Oberfläche nirgendwo hakt.

Vorteile Schwellenrampe:

  • einfache Handhabung
  • platzsparend
  • vielseitig einsetzbar

Nachteile Schwellenrampe:

  • kann nur kleine Hindernisse „überdecken“

Feste Rampen bleiben an Ort und Stelle

Sie fühlen sich alleine bei dem Gedanken daran, die Rampe ständig auf- und abzubauen gestresst? Dann könnte eine feste Rampe überall dort sinnvoll sein, wo Ihr Angehöriger häufig darauf angewiesen ist. Voraussetzung ist natürlich, dass Ihrem Familienmitglied der Bereich rund um die Installation gehört oder er sich eine Einverständniserklärung des Vermieters eingeholt hat. Feste Schwellenrampen sind beispielsweise im Wohnumfeld sehr beliebt. Eine Flächenrampe oder eine Schienenrampe kann in der festen Ausführung am Hauseingang installiert werden. Die Nutzung ist wie gewohnt – das Anbringen beziehungsweise Anpassen der Schienenelemente fällt dann natürlich weg.

Autorampen verhelfen zum Transport in Fahrzeugen

Sie fahren Ihren Angehörigen regelmäßig zu Arztterminen, zur Physiotherapie oder zum Einkaufen und der Rollstuhl darf aufgrund von Mobilitätseinschränkungen dabei nicht fehlen? Dann könnte eine Autorampe genau das Richtige sein. Auf diesen speziellen Rampen kann Ihr Familienmitglied problemlos in das Fahrzeug einrollen. Zuvor müssen Sie das System am Transportmittel anbringen oder es ausklappen. Auch hierbei ist es wichtig, dass Ihr Angehöriger langsam und vorsichtig auf die Rampe fährt.

Vorteile Autorampen:

  • intuitive Bedienung
  • hohe Tragfähigkeit

Nachteile Autorampen:

  • es muss genügend Platz im und um das Fahrzeug herum vorhanden sein

Mobile Rampen bringen Flexibilität in den Alltag

Sie sind regelmäßig mit Ihrem Angehörigen unterwegs und möchten auf alles vorbereitet sein oder wissen gegebenenfalls schon, dass Sie im Alltag auf Hindernisse stoßen? Mobile Rampen machen es Ihnen leicht, denn sie sind flexibel einsetzbar und leicht zu transportieren. An Ort und Stelle werden sie an die Gegebenheiten, also zum Beispiel an die Treppe, angepasst und sorgen so für den nötigen Barriereabbau. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen – besonders komfortabel ist die Kofferrampe, die Sie im zusammengeklappten Zustand wie einen Koffer tragen können. Achten Sie bei der Auswahl unbedingt darauf, dass die Rampe zu dem Hilfsmittel passt – nicht alle davon eignen sich zum Befahren mit einem Rollator.

Vorteile mobile Rampen:

  • bieten auch unterwegs eine Lösung zur Überwindung von Hindernissen
  • einfach zu transportieren

Nachteile mobile Rampen:

  • meist ständiger Auf- und Abbau nötig
  • geringere Stabilität als feste Installationen

Im Abschnitt „Kosten und Kostenübernahme bei Rampensystemen & Rollstuhlrampen“ verrate ich Ihnen, was die verschiedenen Systeme kosten.

Welches Rampensystem ist das richtige für mich?

Nicht ohne Grund haben Sie eine große Auswahl an Rampen und Rampensystemen auf dem Markt. Erfahrungsgemäß bestimmen die individuellen Einschränkungen und Bedürfnisse von Personen darüber, welcher Alltagshelfer der richtige ist. Um eine Entscheidungsgrundlage zu haben, stellen Sie sich am besten vorab folgende Fragen:

  1. Ist Ihr Angehöriger ab und zu oder ständig auf eine Mobilitätshilfe, wie einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen?
  2. Suchen Sie nach einer Rampe, die fest installiert werden soll oder ist Ihnen eine mobile Lösung für unterwegs lieber?
  3. Wie hoch sind die Hindernisse, die Ihr Angehöriger überwinden muss – handelt es sich um Schwellen oder Stufen?
  4. Soll die Rampe den Zugang zu einem Gebäude erschließen oder dabei helfen, in ein Fahrzeug zu gelangen?

Meine Tabelle zeigt Ihnen, welche Rampen sich für welche Personen anbieten.

Zielgruppe Geeignete Rampen
Personen, die ständig auf einen Rollstuhl angewiesen sind Flächenrampe, Schienenrampe, feste Rampe
Menschen, die gelegentlich auf einen Rollstuhl angewiesen sind Mobile Rampe, Schienenrampe
Pflegebedürftige mit leichter Mobilitätseinschränkung Schwellenrampe, mobile Rampe
Personen mit einem Rollator Flächenrampe, Schwellenrampe, mobile Rampe
Autofahrer mit Rollstuhl Autorampe, Schienenrampe
Senioren mit Gehhilfen Flächenrampe, Schwellenrampe, feste Rampe

Werfen Sie auch einen Blick in den Abschnitt „Tipps für den Vergleich & Kauf von Rampensystemen & Rollstuhlrampen“.

Welche Alternativen zu Rollstuhlrampen gibt es?

Die beste Alternative zu Rollstuhlrampen ist eine barrierefreie Gestaltung des Umfelds, unter anderem des Gebäudeeingangs. Im Zuge eines Umbaus können beispielsweise Schwellen abgebaut werden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Doch das ist mit Kosten verbunden und nicht ohne Weiteres möglich. Bei öffentlichen Gebäuden oder auch beim Einstieg in Fahrzeuge sind Ihnen Grenzen gesetzt – hier sind insbesondere mobile Rampen eine gute Lösung. Handelt es sich um die eigene Wohnumgebung, kann auch die Montage eines Liftsystems in Form eines Plattformlifts oder Außenaufzugs eine Lösung sein.

Kosten und Kostenübernahme bei Rampensystemen & Rollstuhlrampen

Für die Anschaffung von Rampen müssen Sie das nötige Budget mitbringen. Doch das Wichtigste vorweg: Unter gewissen Umständen erhält Ihr Angehöriger Unterstützung von verschiedenen Kostenträgern – wie das klappt, erkläre ich Ihnen in diesem Abschnitt.

Wie viel kostet eine Rampe?

Wie viel Ihren Angehörigen eine Rampe letztendlich kostet, hängt von vielen Faktoren ab. Hier spielt es beispielsweise eine Rolle, ob es sich um eine feste oder mobile Rampe handelt, aus welchen Materialien sie besteht und wie die Dimensionen des Systems sind.

Meine Tabelle vermittelt Ihnen einen Eindruck von den Preisen.

Produktart Preisspanne
Flächenrampe 150 bis 2.000 Euro
Schienenrampe 100 bis 800 Euro
Schwellenrampe 50 bis 700 Euro
Feste Rampe 500 bis 5.000 Euro
Autorampe 200 bis 1.500 Euro
Mobile Rampe 100 bis 1.500 Euro

Soll eine Rampe fest installiert werden, benötigen Sie womöglich Hilfe. Die Unterstützung geht mit weiteren Kosten einher – hier kommt es auf den Aufwand an, lassen Sie sich vor dem Kauf unbedingt ein unverbindliches Angebot ausstellen, das alle Kosten berücksichtigt.

Welche Förderungen für Rollstuhlrampen und Rampensysteme gibt es?

Ist Ihr Familienmitglied im Alltag auf eine Rampe angewiesen, kommen verschiedene Anlaufstellen infrage, die bei der Bewältigung der Kosten helfen.

Sie können sich gemeinsam an folgende Kostenträger wenden:

  • Krankenkasse: Ist die Rampe ein Teil der Krankenbehandlung, wird sie beispielsweise nach einem operativen Eingriff vorübergehend im Zusammenspiel mit einem Rollator gebraucht, kann die Krankenkasse für die Kosten aufkommen. Dabei muss es sich zwingend um eine mobile Rampe handeln.
  • Unfallkasse: Auch die Unfallkasse kann sich an der Anschaffung beteiligen, sofern ein Unfall die barrierefreie Gestaltung des Wohnraums nötig macht. Die Höhe des Zuschusses erfragen Sie am besten direkt bei den jeweiligen Mitarbeitern der Unfallkasse.
  • Rentenversicherung: Manchmal trägt die Rampe dazu bei, dass Personen zu ihrem Arbeitsplatz gelangen, sie dient also der beruflichen Rehabilitation. In dem Fall kann die Rentenversicherung die entstehenden Kosten übernehmen.
  • Pflegekasse: Wer einen anerkannten Pflegegrad besitzt, kann die sogenannten wohnumfeldverbessernden Maßnahmen bewilligt bekommen – bis zu 4.000 Euro stehen hier, unter anderem für die Installation von Rampen, zur Verfügung.

Tipps für den Vergleich & Kauf von Rampensystemen & Rollstuhlrampen erhalten Sie im jeweiligen Abschnitt.

Wie beantrage ich einen Zuschuss für eine Rollstuhlrampe?

Wie Ihr Angehöriger einen Zuschuss für eine Rollstuhlrampe beantragt und letztendlich erhält, hängt von dem Kostenträger ab. Für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse benötigt Ihr Familienmitglied ein ärztliches Attest – gemeinsam mit einem Leistungserbringer, der mit der Krankenkasse zusammenarbeitet, wie einem Sanitätshaus, können Sie das Hilfsmittel dann beantragen. Den Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen können Sie formlos direkt bei der Pflegekasse einreichen, am besten vor dem Kauf und der Installation der Rampe. Wie das Vorgehen bei der Unfallkasse und der Rentenversicherung ist, können Sie direkt bei den dortigen Mitarbeitern erfragen – in der Regel ist auch hier entweder ein ärztliches Attest oder ein ärztliches Gutachten erforderlich, um den Bedarf einer Rampe glaubhaft zu machen.

Rampensysteme & Rollstuhlrampen – Planung & Berechnung

Soll es eine feste Rampe für Ihren Angehörigen sein, ist es wichtig, im Vorfeld ausreichend zu planen – dazu gehört auch eine passgenaue Berechnung, um unter anderem die Steigung darzustellen. Alles über die Länge, Breite und Neigung erfahren Sie jetzt.

DIN Normen – Wann ist eine Rampe barrierefrei?

Mit der Einhaltung der DIN-Norm 18040 erhalten Sie Sicherheit, denn diese gibt konkret vor, wie eine Rampe aussehen sollte.

Demnach ist eine feste Rampe dann barrierefrei, wenn sie folgende Kriterien erfüllt:

  • Die Rampe besitzt eine maximale Steigung von 6 %.
  • Die nutzbare Laufbreite beträgt mindestens 120 cm.
  • An beiden Seiten der Rampe befinden sich Handläufe, und zwar in einer Höhe von 85 bis 90 cm.
  • Die einzelnen Rampenläufe sind bei einem Rampensystem höchstens 600 cm lang, danach müssen Zwischenpodeste mit einer minimalen Länge von 150 cm folgen.
  • Zu Beginn und zum Ende der Rampe befindet sich eine Bewegungsfläche von mindestens 150 x 150 cm.

Rollstuhlrampe selbst berechnen – Wie berechnet man die Steigung und Länge einer Rampe?

Wie Sie nun bereits wissen, gibt die DIN-Norm eine maximale Steigung von 6 % vor, diese gilt für selbstfahrende Menschen mit einem Rollstuhl. Wer kräftig ist, schafft auch bis zu 10 % Steigung. Schiebt eine Person den Rollstuhl, sind Steigungen von bis zu 20 % möglich – diese sind auch mit einem Elektrorollstuhl meist ohne Probleme überwindbar.

Neben der Steigung gibt es weitere wichtige Angaben bei einer Rampe, nämlich die Länge und die Höhe. Haben Sie zwei Angaben (Steigung, Höhe, Länge) können Sie einen fehlenden Wert berechnen.

Das klappt mit folgenden Formeln:

Höhe x 100 / Länge = Steigung

Steigung x Länge / 100 = Höhe

Höhe x 100 / Steigung = Länge

Die letzte Formel hilft beispielsweise dabei, zu errechnen, wie lang eine Rampe sein muss, um eine entsprechende Treppenhöhe zu überwinden. Wenn wir davon ausgehen, dass eine Treppenstufe durchschnittlich 17 cm hoch ist und die Steigung für Selbstfahrer 6 % nicht übersteigen sollte, kommt dabei Folgendes heraus:

  • Rollstuhlrampe für Treppen 8 Stufen: 22,67 m
  • Rollstuhlrampe für Treppen 6 Stufen: 17 m
  • Rollstuhlrampe für Treppen 5 Stufen: 14,17 m
  • Rollstuhlrampe für Treppen 4 Stufen: 11,33 m
  • Rollstuhlrampe für Treppen 3 Stufen: 8,5 m
  • Rollstuhlrampe für Treppen 2 Stufen: 5,67 m

Sie möchten wissen, wie ich darauf gekommen bin? Das verrät Ihnen folgendes Beispiel anhand der 8 Treppenstufen:

136 (8×17) x 100 /6 = 2266,67 cm entspricht 22,67 m

Wie befestigt man eine Rampe und ist sie genehmigungspflichtig?

Ein Betonsockel, eine Verankerung mit Ankerbolzen, spezielle Halterungen oder Schwerlastdübel – es gibt viele denkbare Lösungen, um Rampen fest zu verankern. Die meisten von ihnen, so wie Schienenrampen, Schwellenrampen oder Autorampen werden aber lediglich rutschfest positioniert. Erkundigen Sie sich bei dem Kauf unbedingt, wie Sie das Produkt sicher anbringen und auf „Standfestigkeit“ kontrollieren können. Rampen im privaten Bereich sind in der Regel genehmigungsfrei – insbesondere dann, wenn sie nur kleine bauliche Veränderungen am Gebäude hervorrufen. Soll die Rampe in einem gemieteten Objekt Hindernisse überwinden, sollten Sie sich vorher unbedingt das Einverständnis des Vermieters einholen.

Tipps für den Vergleich & Kauf von Rampensystemen & Rollstuhlrampen

Sie sind sich mit Ihrem Angehörigen einig geworden und wollen zusammen das Projekt „Rampe“ angehen? Ich habe die richtigen Tipps für den Vergleich und Kauf für Sie auf Lager.

Woher bekomme ich eine Rollstuhlrampe?

Wenn Sie sich für eine Rollstuhlrampe interessieren, haben Sie den Vorteil, dass es eine große Auswahl an Anbietern gibt. Sie können sich beispielsweise bei Sanitätshäusern informieren, sich bei privaten Händlern nach gebrauchten Rollstuhlrampen umsehen oder von der großen Auswahl in Onlineshops profitieren. Bitte beachten Sie: Wenn Ihr Angehöriger die Rampe als Hilfsmittel von der Krankenkasse erhält, hat er nicht die freie Auswahl – der Leistungserbringer klärt Sie auf, um welche Rampe es sich handelt.

Wie tief Sie für eine Rampe in die Tasche greifen müssen, erfahren Sie im Absatz „Kosten und Kostenübernahme bei Rampensystemen & Rollstuhlrampen“.

Welche Qualitätsanforderungen müssen Rampensysteme erfüllen?

Eine Rampe sollte bestimmte Kriterien erfüllen, damit sie sicher, leicht zu nutzen und komfortabel im Umgang ist.

Folgende Qualitätsanforderungen werden im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes thematisiert und kennzeichnen ein gutes Produkt:

  • Vorliegen einer CE-Kennzeichnung
  • Vorhandensein wichtiger Unterlagen wie Herstellererklärungen und Anwendungshinweise
  • Antirutschbeschichtung auf der Lauffläche
  • Reinigung mit haushaltsüblichen Mitteln möglich
  • Wetterbeständigkeit bei im Freien zu verwendenden Rampen
  • Mindestbelastbarkeit von 200 kg

Erkundigen Sie auch, ob die Rampe stabil gearbeitet ist und aus hochwertigen Materialien besteht. Seriöse Anbieter geben Ihnen gerne Antworten auf Ihre Fragen.

Was ist die kostengünstigste Möglichkeit, eine Rampe für Behinderte zu bauen?

Prinzipiell ist es natürlich möglich, eine Rampe zur Überwindung von Hindernissen selbst zu bauen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen jedoch davon abraten. Wenn Sie sich selbst ans Werk machen, ist es schwierig, die Vorgaben der DIN-Norm ohne Abstriche einzuhalten: Sie müssten zum Beispiel die Steigung exakt berechnen können, unter Umständen Zwischenpodeste einbauen und Handläufe anbringen – all das muss natürlich unter einem großen Sicherheitsaspekt geschehen. Wenn Sie Kosten sparen möchten, rate ich Ihnen dazu, sich lieber über Zuschussmöglichkeiten zu informieren oder sich nach gebrauchten Rampen umzusehen.

Rampensysteme – Angebote vergleichen

Ein Angebotsvergleich, egal welcher Art, bietet Ihnen entscheidende Vorteile. Zum einen können Sie sich darüber informieren, welche Produkte auf dem Markt angeboten werden, in diesem Fall welche Rampen. Außerdem erhalten Sie einen guten Überblick darüber, welchen Betrag die verschiedenen Anbieter für Rampensysteme aufrufen. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass Sie mit einem Vergleich mehr über den Verkäufer herausfinden: Wie schneidet dieser im Vergleich zu anderen beim Service ab, ist der Versand inklusive und wie sind die Kontaktmöglichkeiten? Achten Sie darauf, mindestens drei oder mehr Anbieter zu vergleichen – so haben Sie am Ende einen guten Überblick und verschiedene Optionen beim Kauf. Apropos Kauf: Im Abschnitt „Kosten und Kostenübernahme bei Rampensystemen & Rollstuhlrampen“ erfahren Sie mehr rund um das Thema Kosten.

Häufige Fragen zum Thema Rampensysteme

Quellen:
[1] Rampen | REHADAT-Hilfsmittel

[2] DIN 18040-1 und DIN 18040-2 – Planungsgrundlagen des barrierefreien Bauens (bayern.de)

[3] Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes

Quelle: https://www.pflege-durch-angehoerige.de/hilfsmittel-beratung/mobilitaetshilfen/rampensysteme/